Empirische Erhebungen zur Technik in der digitalen Wirtschaft

Ziel des Projektes „Auto-RFID Kanban - Selbststeuerung des Materialflusses in der Produktion mit Hilfe von RFID“ ist die Entwicklung und Evaluation eines RFID-gestützten Informationssystems zur Flexibilisierung der Reihenfolgenplanung in Kanban.

Kanban stellt eine effiziente Form der Gestaltung der Produktionslogistik dar. So zeigen Studien, dass durch die Einführung von Kanban bspw. Bestandreduzierung um bis zu 50% und Verringerungen der Durchlaufzeiten um bis zu 40 % erreichbar sind. Die Übertragung der ursprünglich für die Einprodukt-Fertigung ausgelegten Kanban-Methode auf den realitätsnäheren Mehrproduktfall ist bisher allerdings nur suboptimal lösbar, da in diesem Fall das Kanban-typische First-come-first-served-Prinzip für die Reihenfolgeplanung zu unbefriedigenden Ergebnissen führt. Diesem Problem widmet sich das Projekt "RFID-Kanban". Mit Hilfe eines auf RFID-Technologie basierenden, neuen Informationssystems, soll es ermöglicht werden, Entscheidungen bezüglich der Reihenfolgenbildung auf Grundlage mehrerer (teilweise gegensätzlicher) Zielgrößen zu treffen. Somit soll eine Flexibilisierung der Reihenfolgenplanung hinsichtlich der betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen möglich werden und damit Kostensenkungen (bspw. niedrigere Rüstkosten) sowie Verbesserungen der Zielerreichung (bspw. verbesserte Liefertermintreue) in kanban-basierten Produktionssteuerungssystemen erreicht werden.

In dem Projekt werden im Besonderen die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) berücksichtigt, indem mit Hilfe von mittelständischen Praxispartnern Fertigungsprozesse identifiziert und ihre Anforderungen und Abläufe modelliert werden. Eine optimale Gestaltung logistischer Prozesse ist gerade für KMU notwendig, um die aufgrund fehlender Größenvorteile höheren Produktionskosten zu reduzieren und mögliche Wettbewerbsnachteile gegenüber Großunternehmen verhindern zu können.